Batteriespeicher: Neuinstallation und Photovoltaik-Speicher nachrüsten
Wie funktioniert ein Batteriespeicher bei einer PV-Anlage? Macht es Sinn, einen Photovoltaik-Speicher nachzurüsten? Und wie groß sollte dieser am besten dimensioniert sein? Hier erfahren Sie alles Wissenswerte zum Thema Photovoltaik-Speicher-Neuinstallation und -Nachrüstung.
Mit einer Photovoltaikanlage produzieren Sie mit Hilfe von Solarmodulen bei Sonnenschein Ihren eigenen Strom. Überschüssiger Strom, den Sie nicht selbst verbrauchen, wird ins öffentliche Netz eingespeist. Es sei denn, Sie haben zusätzlich einen sogenannten Batteriespeicher. Mit diesem genießen Sie den Vorteil, Ihren eigenen Strom zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt zu verbrauchen.
In der Regel bestehen Photovoltaik-Speicher, ähnlich wie Akkus in Handys, aus Lithium-Ionen-Batterien, da diese die Energie besonders effizient speichern können. Es gibt aber auch andere Speicherarten wie beispielsweise Salzwasser- oder Bleispeicher.
Gut zu wissen: Die Wahl des richtig dimensionierten Photovoltaik-Speichers hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir von der Deutschen Energieunion informieren und beraten Sie vor der Installation ausführlich über Ihre Möglichkeiten, damit Sie eine optimale Entscheidung für Ihren individuellen Bedarf treffen können.
Das Interview zu diesem Artikel mit Djordje Oljaca, dem Geschäftsführer der Deutschen Energieunion, finden Sie hier:
Ist es möglich, für eine bestehende Photovoltaikanlage einen Speicher nachzurüsten?
Natürlich können Sie bei Ihrer PV-Anlage einen Photovoltaik-Speicher nachrüsten. Es kann sogar sinnvoll sein, zunächst auf einen Speicher zu verzichten, um den eigenen Energieverbrauch zu beobachten und erst später einen Speicher für die Photovoltaikanlage nachzurüsten. Wenn Sie jedoch angesichts der prognostizierten steigenden Energiepreise von Anfang an einen Batteriespeicher installieren möchten, ist es wichtig, die passende Größe des Photovoltaik-Speichers zu wählen. Denn gerade hier wird oft unnötig zu viel Geld ausgegeben.
Wie groß sollte der Photovoltaik-Speicher sein?
Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Speicher zu groß dimensioniert und damit unwirtschaftlich sind. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Batteriespeichers beträgt 10 bis 15 Jahre. Ziel ist es, dass sich die Investition in den Speicher in dieser Zeit amortisiert. Bei zu großen Speichern ist das nicht möglich. Denn ist der Speicher zu groß dimensioniert, steigen die Investitionskosten enorm und das Einsparungspotenzial reduziert sich demnach deutlich.
Wie groß ein Photovoltaik-Speicher dimensioniert sein sollte, hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab:
- vom Stromverbrauch: Wie viel Strom wird tatsächlich benötigt?
- von der PV-Anlage selbst: Wie groß ist sie und wie viel Strom produziert sie?
- vom Nutzungsgrad: Wie viel von dem erzeugten Strom kann auch direkt verbraucht werden?
Wir empfehlen Ihnen grundsätzlich Folgendes: Wenn Sie Ihre Photovoltaikanlage mit einem Speicher nachrüstenwollen, sollte dieser maximal 50 bis 60 Prozent des Stromverbrauchs pro Tag speichern können. Bei einem täglichen Stromverbrauch von ungefähr 13 kW sollte die Speichergröße daher 5 bis 6 kW nicht überschreiten.
Was kann ich mir unter dem Begriff Lastgang vorstellen und welche Rolle spielt er, wenn es um den Photovoltaik-Speicher geht?
Als Privatperson beziehen Sie Ihren Strom in der Regel von einem Energieversorger und bezahlen dafür einen festen Arbeits- und Grundpreis. Verbrauchen Sie allerdings mehr als 100.000 kW pro Jahr, zum Beispiel als Unternehmen, sieht die Sache anders aus. Dann ist der Energieversorger dazu verpflichtet, die Last, das heißt den von Ihnen verbrauchten Strom, alle 15 Minuten zu erfassen. Der Lastgang zeigt also, wann Sie am meisten oder am wenigsten Strom verbrauchen. Und aus diesen Daten können Sie darauf schließen, wie groß der Batteriespeicher für Ihre PV-Anlage sein sollte.
Gut zu wissen: Wir von der Deutschen Energieunion haben ein Tool entwickelt, mit dem wir den Lastgang von Privathaushalten simulieren können. Diese Simulationen zeigen uns dann, wie groß ein Batteriespeicher dimensioniert sein sollte.
Welche Förderungen gibt es für Photovoltaik-Speicher?
Die Förderungen werden in Deutschland nicht vom Staat, sondern von den einzelnen Bundesländern geregelt. Das bedeutet, dass jedes deutsche Bundesland unterschiedliche Fördermaßnahmen anbietet.
Dennoch gibt es einen Richtwert, an dem Sie sich orientieren können: Wenn Sie einen Photovoltaik-Speicher nachrüsten oder installieren, können Sie mit einer Förderung von 200 Euro pro kWh rechnen. Je nach Bundesland kommen dann noch weitere Zuschüsse hinzu.
Gut zu wissen: Unsere Expert*innen von der Deutschen Energieunion begleiten Sie bei der Nachrüstung eines Photovoltaik-Speichers, beraten Sie bei der Speichergröße und geben Ihnen auch alle wichtigen Informationen zu den Steuervorteilen einer PV-Anlage.
Photovoltaik-Speicher nachrüsten – unser Fazit
Um Strom nicht nur selbst zu erzeugen, sondern auch zu speichern und unabhängig von Wetter und Tageszeit zu verbrauchen, ist ein Photovoltaik-Speicher notwendig. Dieser kann von Anfang an installiert oder bei einer bereits bestehenden PV-Anlage jederzeit nachgerüstet werden. Wichtig ist nur, dass der Speicher nicht zu groß dimensioniert wird, sonst kann er unwirtschaftlich werden. Um die richtige Größe eines Photovoltaik-Speichers bei der Nachrüstungoder Installation von Anfang an zu ermitteln, ist es daher wichtig, das Verhältnis zwischen Stromverbrauch und Stromerzeugung zu kennen. Denn um auf der sicheren Seite zu sein, empfehlen wir einen Speicher, der ungefähr die Hälfte des Stromverbrauchs abdeckt.
Unser Tipp: Lassen Sie sich von den Expert*innen der Deutschen Energieunion beim gesamten Prozess beraten – von der Projektidee über die Installation bis hin zur Speichernachrüstung und Fördermöglichkeiten.
